Überwiegend sind es Frauen, die, wenn es notwendig wird, die Pflege von Eltern, Schwiegereltern oder des Ehepartners übernehmen. Nicht selten kommen sie dabei physisch, emotional und auch zeitlich an ihre Grenzen.
Viele Frauen suchen deshalb verstärkt Rat und Unterstützung bei der Mädchen- und Frauenberatungsstelle in Reinbek. Dabei geht es z. B. um die Fragen: Wie reagiere ich auf die hohe Anspruchshaltung meiner Eltern? Wie kann ich mich abgrenzen, ohne meine Verantwortung zu vernachlässigen? Wie gehe ich am besten mit einem demenzkranken Menschen um? Was soll ich tun, wenn der Erkrankte alle Hilfsangebote ausschlägt? Oft geht es aber auch um rechtliche Fragen rund um die Pflegeversicherung oder um Vorsorgevollmachten.
In der Beratungsstelle entstand so die Idee, ein Projekt zu konzipieren, das den Bedürfnissen der Frauen Rechnung trägt. Die Idee hätte jedoch nicht realisiert werden können, wenn nicht der Zonta Club Aumühle-Sachsenwald eingesprungen und die Kosten für das neue Projekt in Höhe von 7.000,- € übernommen hätte, denn beim Träger der Einrichtung – der Südstormaner Vereinigung für Sozialarbeit e.V. – stand dieses Geld nicht zur Verfügung.
So gibt es nun seit Juni 2017 folgendes Angebot in Reinbek: „Sie sind nicht allein!“ – Gruppe für pflegende Angehörige In dieser Gruppe können Menschen zusammenkommen, die einen Angehörigen pflegen und dabei auf der Suche nach Austausch mit anderen sind, Beratungsbedarf haben und Unterstützung benötigen.Die Gruppe trifft sich einmal monatlich in den Räumen der Tagespflege und zwar über den Zeitraum eines Jahres. Während des monatlichen Treffens ist es sogar möglich, die zu pflegenden Angehörigen dort betreuen zu lassen. Außerdem kann im Anschluss ein gemeinsames Mittagessen eingenommen werden.