Am 20. Februar 2018 kam auf Einladung des ZONTA Club Aumühle-Sachsenwald Bischöfin Kerstin Fehrs aus Hamburg nach Aumühle. Im gut gefüllten Theatersaal des Augustinums begrüßte zunächst Jana Jantzen, Vorstandsmitglied des ZONTA-Clubs, die Gäste und machte u.a. auf die aktuellen Projekte aufmerksam, die dem Club in 2018 besonders am Herzen liegen.
Dann wurden die Gäste Zeugen einer spannenden Podiumsdiskussion, geleitet von der NDR-Moderatorin Kerstin von Stürmer, die mit ihrer offenen und professionellen Interviewtechnik mühelos und fröhlich durch das Thema des Abends navigierte.
Bischöfin Kirsten Fehrs ist für ihre Nähe zu den Menschen bekannt und wird für ihre kluge, offene und durchsetzungsstarke Persönlichkeit geschätzt. Sie ist im ständigen Austausch mit Wirtschaft und Politik und setzt sich u.a. auch für Gewaltopfer und benachteiligte Jugendliche ein. Das Amt der Bischöfin: „War das gezielte Karriereplanung?“, fragte von Stürmer. „Es passiert einem, Bischöfin zu werden. Das war nicht geplant“, antwortet Fehrs bescheiden, die im Jahr 2011 ihr Amt angetreten hatte. Die Umstrukturierungen in der evangelischen Kirche in den 90er Jahren habe viele gute Entwicklungsmöglichkeiten geliefert, auch für Frauen, und die habe sie genutzt.
Der persönliche Rückblick von Bischöfin Fehrs auf das Reformationsjahr 2017 stand dann im Vordergrund. Für Fehrs war der Dialog mit den Menschen bewegend und bedeutsam, Glaube und Theologie würden neu aufgeworfen werden, viele Menschen wollten reden. Auch in der Wirtschaft gebe es ein hohes Bedürfnis an Identitäts- und Ethikfragen. In der Politik wurde zudem gerade die Frage nach der Einführung eines neuen Feiertags am 31. Oktober diskutiert, der wohl auch kommen wird. Damit sei das Ziel verbunden, so die Bischöfin, die Bedeutung der Ökumene hervorzuheben, nicht nur zwischen den beiden großen christlichen Kirchen, sondern konfessionsübergreifend. Sie ließ ihr Publikum durch zahlreiche, persönliche Geschichten teilhaben an dem Jahr, das ihr einen voll gepackten Terminkalender bescherte. Nun dürfe es gern ein wenig ruhiger werden, bilanzierte sie mit einem Augenzwinkern.
Die anschließende rege Diskussion mit dem Publikum hätte noch lange weitergehen können, zu viele Themen bewegten die Anwesenden. Bischöfin Fehrs und ihrer Kirche werden also die Gespräche mit den Menschen so bald nicht ausgehen.
Der ZONTA Club bedankt sich bei den beiden Referentinnen für einen besonders gelungenen Vortragsabend, bei Dr. Bendrath, Direktor des Aumühler Augustinums, für die erneute Gastfreundschaft sowie bei allen Spenderinnen und Spendern des Abends.
Dr. Angela Rohde