Homeschooling im Frauenhaus
Corona – Die Pandemie bedeutet für sehr viele Menschen existentielle Not. Nicht nur weniger oder sogar gar kein Einkommen mehr, sondern auch zunehmende Gewalt in der Partnerschaft prägt den Alltag vieler Menschen, insbesondere von Frauen und Kindern.
Für eine niederschwellige Hilfe haben die Zonta Clubs in Deutschland die Aktion „Codewort Maske 19" ins Leben gerufen. Frauen, die nicht selbst telefonieren können, weil ihre Festnetzanschlüsse / Handys von ihren Partnern überwacht werden, haben die Möglichkeit, sich in einer ärztlichen oder therapeutischen Praxis sowie in einer Apotheke zu melden. Sie sagen dort nur „Maske 19", damit die Mitarbeiter*innen in den Praxen und Apotheken ihnen sofort helfen und die Polizei rufen können. Die Frauen benötigen eine sichere Unterkunft.
Die Frauenhäuser vermelden steigende Zahlen: Seit dem Sommer suchen viele Frauen und Kinder Schutz und Zuflucht in Frauenhäusern. Sie erhalten hier Beratung und Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt.
Auch für die Kinder bedeutet es einen Neuanfang in ein sicheres Leben. Insbesondere den Schulkindern wird dieses neue Leben erleichtert, wenn ihnen die Möglichkeiten zur Teilnahme am digitalen Unterricht gegeben sind. Durch das teilweise oder gänzliche Aussetzen des Präsenzunterrichtes in den Schulen infolge der Corona-Pandemie sind die Schulkinder auf technische Ausstattung angewiesen. Diese kann von den Schulen meistens nicht gestellt werden, doch die Schulkinder verfügen oftmals nicht selbst über die erforderlichen Geräte. Um einigen von ihnen das ‚homeschooling‘ zu ermöglichen, sind Marcel Nagel, Geschäftsführer von nacom.it, Hamburg, und Dr. med. dent. P. Mohr, Zahnarzt aus Aumühle, dem Aufruf des Zonta Clubs Aumühle-Sachsenwald e.V. gefolgt und haben mehrere Notebooks gespendet. Jetzt haben die Schulkinder im Frauenhaus, die bislang nicht über diese Möglichkeit verfügten, eigene Geräte und können selbständig für die Schule und ihr Leben lernen.
Anfang Dezember erreichte alle Zontians eine doodle-Liste, mit der altersgerechte Geschenke für alle Kinder im Frauenhaus koordiniert werden konnten. Drei Zontians vom Advocacy & Service-Komitee sammelten kleine Geschenke, verpackten sie und brachten sie kurz vor Nikolaus zum Frauenhaus. So kann dort eine kleine Weihnachtsfeier stattfinden.